Ein bewegtes Jahr 2022 neigt sich dem Ende zu. Weltpolitisch und auch persönlich war im wahrsten Sinne des Wortes „viel in Bewegung“. Zum Jahresende möchten wir gemeinsam mit Euch zurückblicken. Zurückblicken auf all das, was uns in den vergangenen Monaten bewegt hat, aber auch auf all das, was wir bewegen durften.
Seit Jahresbeginn reisen wir um die Welt – für Kinder in Not. In unserem selbstausgebauten Expeditionsmobil haben wir seitdem 20 Länder bereist. Über 20.000 Kilometer sind wir unter einem guten Stern gefahren. Unsere Spendenkampagne für das Kinderhilfswerk terre des hommes haben wir hoch in den Norden bis nach Estland und weit in den Süden Europas bis nach Albanien getragen. Vom Baltikum bis auf den Balkan!
Mehr als eine Hand voll technischer Defekte haben uns seitdem ereilt. Alle konnten wir meist innerhalb weniger Tage beheben, dennoch bleiben sie uns in Erinnerung. Die Leckage in unserer Benzinleitung in Bulgarien, das Hitzeschutzblech unserer Abgasanlage (das wir erst im Kosovo und dann gleich noch einmal in Bosnien-Herzegowina verloren haben) oder die neue Einspritzanlage, auf die wir kurz vor Reisebeginn in Deutschland so lange warten mussten. Unvergessen aber: unsere neuen Reifen, von denen drei (!) nach weniger als 200 km Fahrt schon schrottreif waren und getauscht werden mussten… (Wie es hierzu kam, erfahrt Ihr in unserem nächsten Blog-Beitrag).
Unsere ursprüngliche Idee, einmal um die Welt zu fahren, mussten wir bereits kurz nach unserer Abreise aus Deutschland erst einmal auf Eis legen. Die tragische Nachricht des Ukraine-Kriegs erreichte uns in Italien. Der lange Weg nach Osten durch Russland war von einem Tag auf den anderen nicht mehr möglich. Der Ätna auf Sizilien wurde so zum bislang südlichsten Punkt unserer Reise.
Sowohl die weltpolitische Lage, aber auch Corona bedingt geschlossene Grenzen führten dazu, dass wir in Europa blieben. Entlang der Ostsee reisten wir durch Polen und das gesamte Baltikum. Durch Ungarn und die Slowakei ging es weiter auf die Balkanhalbinsel nach Rumänien, Bulgarien, Nordmazedonien, Albanien, den Kosovo, Montenegro, Bosnien-Herzegowina und schließlich Kroatien.
Viele Länder haben wir ohne eine genaue Vorstellung von dem, was uns erwartet, bereist. Ausnahmslos alle haben wir mit ganz wunderbaren Bildern im Kopf und Momenten im Herzen wieder verlassen. Je länger wir unterwegs sind, desto klarer wird uns: es sind nicht die vermeintlich touristischen Highlights, sondern die Begegnungen mit Menschen, die für uns das Reisen ausmachen.
An der polnisch-ukrainischen Grenze begegneten wir im Rahmen eines Projekt-Besuchs von Terre des Hommes einem jungen ukrainischen Flüchtlingskind, namens Aleksandra. Aleksandra verbrachte dank dem unermüdlichen Einsatz von terre des hommes und lokalen Partnern vor Ort einen unbeschwerten Sommer in Polen. In einem Sommercamp konnte sie gemeinsam mit polnischen Jugendlichen singen, basteln und spielen, ja sogar auf einem See Wake-Board fahren. Auf unsere Frage, welche Aktivität ihr am meisten Spaß gemacht hat, antwortete sie: „Für mich war es am schönsten, als wir einfach nur auf einer Wiese in der Sonne liegen konnten und ich an nichts - nicht an den Krieg - denken musste“. Ein ganz einfacher Satz, in dem so viel mehr steckt, als seine Worte sagen.
In welch‘ volatilem Umfeld wir uns ehrenamtlich engagieren, wurde uns erstmals in Rumänien bewusst. Unser geplanter Besuch einer Flüchtlingsauffangstation am Bahnhof von Bukarest wurde plötzlich abgesagt. Auf Grund von Repressionen der rumänischen Regierung musste das Hilfsprojekt komplett eingestellt werden.
Umso mehr freuten wir uns, als uns im Herbst eine tolle Nachricht aus Berlin erreicht. Hier wurde in den letzten Monaten im Beratungs-und Betreuungszentrum für junge Geflüchtete und Migrant*innen ein kleiner Bus umgebaut. Dieser Bus ist nun fertig und im Einsatz! Wir erinnern uns noch genau, wie wir in Berlin gemeinsam mit Kolleg*innen von terre des hommes im entkernten Fahrzeug standen und gespannt den Ideen der jungen Geflüchteten gelauscht haben.
Unser ehrenamtliches Engagement war übrigens nicht immer mit einem persönlichen Projekt-Besuch vor Ort verbunden. Wie haben wir unterschätzt, dass wir auch in der digitalen Welt und über die sozialen Medien unterstützen können. Wir freuen uns, dass wir z.B. mit unserem Blog, mit Video-Botschaften und gemeinsamen Instagram-Postings terre des hommes Aktionen und Kampagnen unterstützen konnten. So war es für uns eine Selbstverständlichkeit, z.B. die Kampagne 300fürKinder zu unterstützen. Die Idee dahinter: Nicht jeder von uns benötigt seine oder ihre diesjährige Energie-Pauschale gleichermaßen. Warum nicht einen Teil der 300 Euro spenden? (Mehr Infos zu terre des hommes findet Ihr hier)
Das Beste kommt ja bekanntlich zum Schluss – und das seid in diesem Fall Ihr! Ihr, die uns auf unserer Reise um die Welt und für den guten Zweck begleiten und jetzt diese Zeilen hier lesen. Ihr habt unsere Spendenkampagne dieses Jahr großzügig unterstützt. Im Durchschnitt habt Ihr 75€ pro Person gespendet. Wow! Dafür möchten wir von ganzem Herzen DANKE sagen. Ihr, das sind Familie, Freunde und Bekannte, aber auch immer mehr „Unbekannte“. Wir freuen uns riesig darüber, dass Ihr auf uns in der Zeitung oder im Fernsehen aufmerksam geworden seid und Euch nun gemeinsam mit uns engagiert.
In diesem Sinne starten wir zuversichtlich und neugierig in das neue Jahr und sind gespannt, welchen Teil der Welt wir in den nächsten 12 Monaten entdecken dürfen. Unsere Spendenkampagne haben wir selbstverständlich weiterhin im Gepäck!
Euch allen wünschen wir besinnliche Festtage und einen guten Start in das neue Jahr. Macht es Euch gemütlich unter dem Weihnachtsbaum und erzählt Euren Lieben gerne von uns und unserer Reise um die Welt für einen guten Zweck. Wir freuen uns darauf, auch in 2023 gemeinsam mit terre des hommes und Euch allen viel bewegen zu dürfen.
Ihr sucht noch einen guten Vorsatz für 2023? Tut Gutes und startet gleich mit einer Spende in das neue Jahr!
Eure Greta und Jan
Greta & Jan // 31. Dezember 2022 // auf einer warmen Kachelofenbank
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