top of page
  • AutorenbildGreta

Wir sind zurück in der Mongolei

Juli 2023 – wir haben es tatsächlich geschafft! Wir sind zurück in der Mongolei. Mit unserem eigenen Fahrzeug. Ob wir stolz sind? Na klar! Wie Bolle. Über 50.000 km auf dem Landweg, 25 Ländergrenzen und mehr als eineinhalb Jahr Reise liegen hinter uns. Kilometermäßig gesehen haben wir unseren Puch damit mehr als einmal um die Erde gefahren.

Unser Fahrzeug und wir haben es bis in die Mongolei geschafft

Hier begrüßen uns Adler am Straßenrand

Was wäre die Mongolei ohne ihre Jurten...

... und ihre ausdrucksstarken Gesichter

Greta genießt die Abendsonne in der endlosen Weite

Neugierige Besucher

Prächtige Männer - wir sind zu Gast bei einem Adlerjäger

Die Mongolei hat mehr zu bieten als Staub und Steppe

Gut, dass unser Fahrwerk verstärkt ist ;)

Für uns persönlich schließt sich mit der Rückkehr in die Mongolei ein ganz besonderer Kreis. Im Jahr 2019 haben wir dieses wundervolle Land im Rahmen unseres Sabbaticals bereits bereisen dürfen. In einem alten russischen UAZ Jeep haben wir damals die Mongolei erkundet. Tief in der Wüste Gobi kam uns zum aller ersten Mal die Idee, eines Tages ein eigenes Fahrzeug für eine Weltreise zu einem Expeditionsmobil umzubauen. Vier Jahre später sind wir nun mit unserer selbst ausgebauten G-Klasse zurück in dem Land, in dem alles begann.

Ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten - Greta 2019 mit unserem UAZ mitten in der Wüste Gobi

Er steht ihr auch 2023 noch richtig gut, oder? Im Gegensatz zu Greta keinen Tag gealtert (Kommentar von Jan)

Das Sahnehäubchen auf unser Reise-Torte ist für uns, dass wir die Grenze tief im Westen der Mongolei, im Altai, nicht alleine, sondern u.a. in Begleitung einer lieben Overlander-Bekanntschaft passieren: Rosi und Bruno. Wir haben Euch bereits von den beiden und ihrer inspirierenden Geschichte berichtet. Rosi und Bruno mussten viel früher als ursprünglich geplant ihre Reise antreten. Bruno ist unheilbar krank. Ihr Ziel: Ihren VW Amarok „Amy“ auf dem Landweg bis in die Mongolei zu fahren, um Brunos Geburtstag dort zu feiern. Wir lernen die beiden im Sommer dieses Jahres in Armenien kennen. Was für eine Fügung und was für ein Timing, dass sich unsere Wege an der russisch-mongolischen Grenze wieder kreuzen. Zwar zwei Tage nach Brunos Geburtstag, aber was spielt das bei dieser Distanz für eine Rolle. Rosi und Bruno – wir sind uns sicher, Ihr werdet das hier lesen: mit Eurer Reise seid Ihr eine Inspiration für uns und viele andere Menschen und ein ganz wunderbares Beispiel, was man mit positivem Mindset, einer gesunden Portion Mut und Zuversicht alles erreichen kann! Ihr seid einfach großartig.

Schön, dass wir einen Teil unserer Reisen gemeinsam verbringen konnten

Zwei schöne Autos und ein VW (kleiner Scherz) am Morgen kurz vor der russisch-mongolischen Grenze. Links von uns der Amarok von Rosi und Bruno, rechts der Oldtimer von Maybrit und Niklas

Russische Wildpferde verabschieden uns an diesem Morgen

Nicht unterschlagen möchten wir, dass wir weitere liebe Overlander an unserer Seite haben. Auch Maybrit und Niklas und ihr Mercedes Oldtimer LKW „Elli“, mit denen wir bereits eine ganze Weile immer wieder gemeinsam reisen, überqueren mit uns an jenem Tag die Grenze in die Mongolei.

Während unseres Transits durch Russland legen wir große Strecken zurück und finden tolle Stellplätze

Oftmals auch hier abseits der asphaltierten Straßen

Impressionen aus Sibirien

Greta testet eine Wasserpumpe am Wegesrand

Gretlana Nawelski hat wieder zugeschlagen - auch in dieser "Bude" hat sie eine KFZ Versicherung klargemacht

Wir haben übrigens ausreichend Zeit, unsere Grenzüberquerung zu „genießen“. Mit geschlagenen 9 Stunden wird der Grenzübergang Russland/Mongolei der bislang längste unserer Reise. Im Schneckentempo bewegen wir uns meterweise auf die Grenze zu. Unserer alten G-Klasse gefallen das ständige Starten und Stoppen überhaupt nicht. Zum Glück sind wir in guter und starker Gesellschaft. Mit vereinten Kräften schieben wir unsere alte Dame schließlich Meter für Meter vorwärts.

Mit vereinten Kräften berghoch in Richtung Grenze

Rosi hat mit frisch eingecremten Händen kräftig mit angepackt - und am Puch verewigt (wertsteigernd :D)

Bei der Einreise in die Mongolei müssen wir für die obligatorische Durchfahrt durch das ausgetrocknete Desinfektionsbecken bezahlen

Das Garmin bestätigt - wir sind in der Mongolei angekommen

Wir fahren die ersten Kilometer auf mongolischen Straßen und fühlen uns zurückversetzt in das Jahr 2019. Da ist sie wieder: die unendliche Weite der Mongolei. Unsere Bilder können diese einmalige Landschaft nur begrenzt einfangen. Selten sitzen wir im Auto während der Fahrt nebeneinander und haben uns nichts zu erzählen. In der Mongolei fahren wir stundenlang und schauen einfach nur schweigend aus dem Fenster. Wie ein hochkarätiger Kinofilm zieht die mongolische Steppe an uns vorbei.

Zahllose Kilometer erwarten uns und den Puch

Wir schlagen unser Camp am Ufer des malerischen Tolbo Sees im Westen des Landes auf

Hungriger Gefährte - ein junges Yak

Greta grinst mit den Kamelen um die Wette

Tiertransporter mit ordentlich Geruch - zum Glück für Euch nicht zu riechen

Darf's ein bisschen Weite sein? Dann ab in die Mongolei

Diese Mädchen begrüßen uns als wir unsere Vorräte in einer kleinen Stadt aufstocken

Jurten sehen wir nicht nur auf dem Land sondern auch in urbanen Gebieten

Der König der Lüfte ganz nah an Jans Linse

Mehr als einmal liegen wir abends in unserem Dachzelt und sind uns einig: Genau hier gehört er hin, unser Puch! Unser Fahrzeug ist gemacht für Länder wie die dieses. Wobei die mongolischen Straßen und Pisten, nicht nur uns als Fahrern, sondern auch unserem Fahrzeug einiges abverlangen. Stundenlang geht es über staubige „Waschbrettpisten“, die durch Mark und Bein gehen. Spätestens jetzt macht sich unser neues Fahrwerk bezahlt. Von einer komfortablen Fahrt sind wir aber dennoch weit entfernt. Eine sportliche Schlechtwegerprobung trifft es eher.

Jan pilotiert uns konzentriert über die holprigen Pisten

Bilderbuchwaschbrett soweit das Auge reicht

Greta schaut wie lange das noch so weiter geht - offenbar sehr lange...

Reisenden soll es Glück bringen die Steinhaufen "Owoo" am Wegesrand zu umrunden - natürlich stoppen wir öfter für die obligatorischen drei Runden

Überraschung mitten im Nichts - eine Höhenbeschränkung. Vermutlich wegen der tief hängenden Wolken... Wir kommen "locker" durch

Greta fährt unbeirrt weiter in Richtung Sonnenuntergang

Fest in unseren Tagesablauf integriert ist die allabendliche Reinigung unseres Innenraums. Da wir keine Klimaanlage an Bord haben, fahren wir fast immer mit offenen Fenstern. Jeden Abend putzen wir so eine hartnäckige Schicht Sand und Staub aus allen Ritzen unseres Cockpits.

Sand und Staub bringen unser Auto noch irgendwann ins Grab

Die Weite der Mongolei einzufangen ist oftmals nur mit der Drohne möglich

Auf den holprigen Pisten checken wir regelmäßig ob mit den Fahrzeugen alles ok ist

Die Mongolei ist ein großer wilder Naturcampingplatz. Überall können wir ganz einfach anhalten und unser Camp aufschlagen. Meilenweit um uns herum: nichts außer Sand, Steppe und natürlich der in der Mongolei immer präsente Wind. Oft denken wir daran, wie eingeengt wir uns auf europäischen Campingplätzen gefühlt haben. Einfach herrlich, hier die volle Ladung Freiheit genießen zu dürfen.

Hier schlagen wir unser Camp gemeinsam mit Maybrit, Niklas, Rosi und Bruno auf. Platz genug für alle...

Wir schlafen am Ufer dieses mächtigen Flusses

Aus der Luft sehen die mongolischen Schafe und Ziegen fast wie Reiskörner aus

Abendstimmung

Viele Stellplätze teilen wir mit Tieren wie in diesem Fall Kühen und Pferden

Unser Camp in einer grünen Oase neben einer Wüste

Es dauert nicht lange bis wir Besuch bekommen - wir teilen unsere Süßigkeiten gerne

Jurtencamp in der sogenannten Mini-Gobi

Natürlich gibt es auch hier Kamele...

... und viele Dünen zum Erkunden

Spannenderweise taucht immer wieder wie aus dem Nichts neugieriger Besuch bei uns am Fahrzeug auf. Den sehen wir immerhin rechtzeitig auf einem Motorrad aus der Ferne heranknattern. Egal, wo wir anhalten, es dauert nicht lange, bis die ersten Nomaden bei uns sind. Wir uns unser Fahrzeug werden neugierig und meist völlig ungläubig inspiziert.

Auf der Suche nach dem richtigen Weg

Unser Camp aus 10 Metern...

... und aus 150 Metern Höhe - manchmal ist es schwierig sich im endlosen Nichts zu orientieren

Überall sehen wir Kinder...

... und Kamele

Wir bekommen mal wieder etwas geschenkt - besonders beliebt, handgemachter Käse

Ein netter Schäfer mit seiner Tochter

Ein Selfie zur Erinnerung bevor die Familie auf dem Motorrad davonbraust (alle zusammen auf einem)

Und natürlich werden wir reich mit mongolischen Köstlichkeiten (sehr beliebt: eingetrockneter Quark aus Ziegenmilch. Achtung: klingt deutlich besser als es schmeckt …) beschenkt oder auf eine Tasse vergorene Stutenmilch (klingt so wie es schmeckt …) in eine Jurte eingeladen. Meist können wir übrigens nur mit Händen und Füßen mit den Nomaden kommunizieren. In der Mongolei haben wir nur selten stabilen Empfang, um online zu übersetzen und Google Translate spuckt offline nur sehr abenteuerliche mongolisch-deutsche Übersetzungsvorschläge aus. Trotzdem - oder vielleicht gerade deshalb - haben wir viele unvergessliche und unglaublich herzliche Begegnungen. Unvergessen bleibt auf jeden Fall der Geschmack aller Dinge, die uns so großzügig angeboten werden: schwierig bis ungenießbar. Aus Höflichkeit probieren wir trotzdem alles, was uns angeboten wird und finden es natürlich „köstlich“.

Typisch mongolische Jurte

In der Jurte begrüßen uns die Kinder

Es wartet ein mongolisches Frühstück auf uns - warme Ziegenmilch, getrockneter Quark und Fettgebäck

Die Gastgeber

Fröhliche Kinder

Während vieler schöner Stunden in der Mongolei an unserer Seite - unsere lieben Reisefreunde Maybrit und Niklas

Die Jungs begleiten uns auf dem Pferd zurück zu unseren Fahrzeugen

Bei jeder herzlichen Begegnung, die wir mit Nomadenfamilien haben, sind wir auf's neue tief berührt: mit einer unvorstellbaren Großzügigkeit teilen sie das wenige, was sie besitzen, mit uns. Sowohl Nahrungsmittel wie auch Wasser sind keine Selbstverständlichkeit in der rauen Weite der Mongolei. Fließendes Wasser in trinkbarer Qualität kommt hier nicht aus der Leitung und gut sortierte Supermärkte sucht man ebenfalls oftmals vergebens. Wasser wird an zentralen Wasserhäusern bzw. Brunnen ausgegeben. Einfache Nahrungsmittel wie Milch, Käse oder Quark stellen die Nomaden selbst her. In kleinen "Mini-Markets" entlang des Weges finden wir gar keine frischen Lebensmittel wie Obst und Gemüse mehr, ab und an dafür ein Toastbrot. Das verschimmelt uns aber meist noch am selben, wenn nicht spätestens am nächsten Tag. Wir haushalten also gut mit gesunden Lebensmitteln wie Saaten, Trockenfrüchten und Haferflocken, die wir in rauen Mengen an Bord haben.

Jan befüllt einen Kanister am örtlichen Wasserhaus

Greta fragt nach dem nächstem "Supermarkt"

Unser Wasser fördern wir mit Hilfe einer Bohrmaschine, einer Pumpe und einem mehrstufigen Filter ins Fahrzeug. Klingt aufwändig? Ist es! So haben wir trinkbares Wasser an Bord und müssen keine Plastikflaschen kaufen

Nicht jeder filtert sein Trinkwasser

Jan fachsimpelt an der Wasserstelle über Solarduschen

Ungläubige Blicke - was machen die Deutschen da???

Nachts entkommen wir der Hitze des Tages meist irgendwo im Nirgendwo der mongolischen Steppe. Dank dem obligatorischen frischen Wind, ohne den wir uns die Mongolei nicht vorstellen können, kühlt es auf angenehme Temperaturen ab. Gratis gibt es dazu jede Nacht einen Wahnsinns- Sternenhimmel und Blick auf die Milchstraße für uns. Die Mongolei ist auch bei Nacht ein Erlebnis!

Spuren im Sand - seht Ihr uns?

Der mongolische Sternenhimmel zeigt sich fast jede Nacht von seiner besten Seite

Wie es für uns in der Mongolei weitergeht, erfahrt Ihr in unserem nächsten Blog-Beitrag. Dort berichten wir Euch von unserm Wiedersehen mit unseren lieben mongolischen Freunden, die wir nach 4 Jahren endlich wiedersehen. Außerdem nehmen wir Euch mit auf das mongolische Volksfest "Nadaam", in die atemberaubenden Landschaften des Altai Gebirges tief im Westen des Landes und die Hauptstadt Ulan-Bator.


Greta // 10. September 2023 // Almaty, Kasachstan

530 Ansichten
bottom of page