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  • AutorenbildGreta

Estland, Lettland, Litauen - das Baltikum


Gut einen Monat ist es her, dass Ihr hier auf unserem Blog von uns gehört habt. Zu diesem Zeitpunkt waren wir im Norden Polens, genauer gesagt in Masuren unterwegs. Im "Land der 1000 Seen“ wie die Einheimischen das Gebiet nennen. Wir genießen die Natur, die Idylle, die Ursprünglichkeit Polens... und natürlich das polnische Essen. Hier seht Ihr uns mit der polnischen Spezialität "Zapiekanki". Ungesund, aber lecker!

Die Beschreibung "Land der 1000 Seen“ ist übrigens bescheiden untertrieben. Die beiden großen Seenplatten, Eylauer und Masurische Seenplatte in diesem Gebiet umfassen stolze 2600 Seen. Dazwischen ausgedehnte Waldgebiete und kleine Städchen, in denen wir auf ausnahmslos herzliche und kontaktfreudige Einheimische stoßen. Die sind zu dieser Zeit selbst in ihrem Heimatland unterwegs. In Polen sind nämlich Sommerferien. D.h. alleine sind wir selten, aber immer in guter Gesellschaft. Wir fühlen uns sofort wohl. Nach unseren Stellplätzen müssen wir nur länger als gewöhnlich suchen.

Oft ist unsere Gesellschaft in Masuren dafür tierischer Natur. Denn Polen ist das Land der Störche! So viele Storchennester und Störche aus nächster Nähe haben wir noch nie zuvor gesehen.

Habt Ihr schon einmal Störche klappern hören? Für uns klang es anfänglich wie eine Mischung aus einem klopfenden Specht und einer sehr nervigen Baustelle. Jetzt, wo wir wissen, wer hier so eifrig klappert, hören wir mit ganz anderen Ohren.

Für unseren Kanutrip - ein absolutes Muss bei einem Stop in Masuren - hätten wir uns ein wenig mehr Einsamkeit gewünscht. Und die bezieht sich jetzt nicht auf die Störche, sondern auf die polnischen Touristen. Da der Fluß, auf dem wir unterwegs sind, sich aber malerisch durch die Landschaft schlängelt, haben wir zumindest zwischen zwei Biegungen immer wieder das Gefühl, alleine unterwegs zu sein. Auf dem Bild könnte man meinen, wir wären es gewesen.

Die Leichtigkeit, mit der wir bislang von Berlin entlang der polnischen Ostsee gereist sind, beginnt zu verfliegen, als nicht mehr die Ostsee selbst, sondern die russische Exklave Kaliningrad die nördliche Grenze zu Polen bildet. Auch, wenn sich der russische Angriffskrieg auf die Ukraine deutlich weiter östlich abspielt und somit weit weg von uns ist - ein komisches Gefühl bleibt. Zum ersten Mal auf unserer Reise stoßen wir an eine Grenze, die wir nicht passieren können. Nämlich die nach Kaliningrad.

Aber - wir können uns auf der polnischen Seite entlang der Grenze nach Osten bewegen, bis wir die so genannte Suwalki Passage erreichen. Ein geographisch gesehen relativ schmaler Korridor zwischen Kaliningrad und Belarus. Für uns die einzige Möglichkeit von Polen aus auf dem Landweg weiter Richtung Nord-Europa zu reisen. Das Lächeln vergeht uns also nicht.

Die Suwalki Passage ist dennoch für uns ein unangenehmer Ort. Wir nehmen ihn auf der Durchreise als unruhig, dreckig und extrem voll wahr. Ein LKW nach dem anderen passiert hier die polnisch – litauische Grenze. Entlang der Straße bieten trotz sommerlicher Temperaturen definitiv zu leicht bekleidete Damen ihre Dienste an. Bei unserem Tankstopp wird uns klar: wir hätten vielleicht Greta und nicht Jan aussteigen lassen sollen …

Keine Sorge – Jan ist wieder sicher an Bord und wir können unsere Reise ohne weitere Zwischenfälle nach Litauen fortsetzen. Unser erster Eindruck vom südlichsten der drei baltischen Staaten deckt sich leider mit dem des Suwalki Korridors: unruhig, dreckig und einfach zu viel Verkehr. Also fahren wir eine ganze Weile von der Grenze in’s Landesinnere, bis wir einen Ort finden, an dem wir eine sichere Nacht verbringen können.

Wir beide hätten nicht gedacht, dass wir an diesem Tag noch so einen ruhigen und entspannten Übernachtungsplatz finden. Dass wir sogar noch eine Runde im See schwimmen und uns in aller Ruhe unser Porridge kochen können, lässt die Anreise nach Litauen am nächsten Morgen gleich viel entspannter erscheinen.

Leider hat unser Übernachtungsplatz nur einen kleinen Haken: wir haben kaum Handyempfang und können somit die ZDF-Reportage, in der wir die letzten Monate über mitgewirkt haben, nicht „live“ anschauen. Das haben wir aber selbstverständlich über die Mediathek ein paar Tage später nachgeholt (ZDF Mediathek). Am Abend der Ausstrahlung werden wir dafür aus Deutschland fleißig mit Bildern und Feedback versorgt. Vielen lieben Dank dafür! Wir sind immer noch erstaunt, wie viele Menschen uns im ZDF entdeckt haben und freuen uns sehr über jede Zuschrift, die uns in diesem Zusammenhang erreicht. Viele interessante Begegnungen und Kontakte sind hieraus für uns entstanden. Ihr dürft gespannt sein!

Nach dem holprigen Einstieg gibt sich Litauen alle Mühe, sich von einer besseren Seite zu zeigen. Und das gelingt. Drei Orte bleiben uns in besonderer Erinnerung. Die Stadt Kaunas im südlich-zentralen Litauen zum Beispiel mit ihrem mittelalterlichen Flair, ihrer historischen Festungsanlage und den bunten Graffitis.

Von den Toren der Stadt stoßen wir – wie zuvor in Polen schon einige Male – auf die traurige deutsche Vergangenheit. Das Denkmal der ermordeten Juden und Opfer des Nationalsozialismus von Kaunas ist ein harter Kontrast zum bunten lebendigen Treiben der Stadt.

Weiter im Norden des Landes finden wir einen skurrilen Ort: den Berg der Kreuze. Ein Wallfahrtsort der andern Art. Kein Berg wie der Name vermuten lässt, aber immerhin ein kleiner Hügel, der mit tausenden von Kreuzen übersäht ist.

In der Stadt Klaipeda fühlen wir uns für einen kurzen Moment wie in einem kleinen Abbild des polnischen Danzigs. Jetzt gibt sich Litauen wirklich alle Mühe. Den Vergleich zum Nachbarland Polen werden wir im Verlauf unserer Reise durch Litauen noch öfter ziehen.

Dass sich Polen und Litauen so nah sind, war uns nicht bewusst. In unseren Köpfen gab es bis jetzt immer den Dreiklang: Estland – Lettland – Litauen. Das Baltikum eben. Doch diese drei Länder in einen großen Topf zu werfen, ist – so empfinden wir – nicht richtig. Denn sie unterscheiden sich deutlich.

Bevor wir die Grenze von Litauen nach Lettland passieren, tanken wir noch einmal voll und füllen unsere Lebensmittelvorräte auf. Das Preisniveau in Litauen liegt etwa 40% unter dem Durchschnitt der EU. Für Benzin zahlen wir trotzdem 1,70€. Nur unwesentlich mehr als in Polen mit 1,60€.

Nach Lettland reisen wir mit wenig Erwartungen, aber großer Neugierde ein. Wie ist es wohl hier? Welchem Land, das wir kennen, ist Lettland ähnlich? Schon die erste Nacht in Lettland gibt uns ein Gefühl davon, was dieses baltische Land für uns zu bieten hat: nämlich eine ganze Menge. Vor allem eine ganze Menge Natur.

Wir übernachten an einem wunderschönen See und fragen uns mehr als einmal, ob wir gerade in Lettland, oder dem Inle Lake in Myanmar sind. Ok – der lettische See ist deutlich kleiner, aber er könnte definitiv auch irgendwo in Asien sein. Während eines Bilderbuch-Sonnenuntergangs gesellt sich ein weiterer Camper zu uns.

Heraus kommen Alfred und Karina, Langzeitreisende aus Österreich. Beide sind so fasziniert vom Anblick, von uns und einfach von allem, dass sie uns erstmal ein Schnäpschen ausgeben. Später am Abend schenken sie uns noch ihr gesamtes lettisches Kartenmaterial, selbstverständlich markiert mit den Orten, die wir auf jeden Fall besuchen sollen. Eine schöne Begegnung und wertvolle Tipps. Während unserer Zeit in Lettland denken wir noch oft an die beiden zurück.

So z.B. in der zentral-lettischen Stadt Kuldiga. Hier finden wir den breitesten Wasserfall Europas: 275 Meter lang dafür nur gute 2 Meter hoch. Das wissen wir dank Alfred und Karinas ausführlicher Berichterstattung.

Die Backsteinbrücke auf dem folgenden Bild ist übrigens die längste mit dem Auto befahrbare Backsteinbrücke Europas. Auch das natürlich eine Information der beiden Österreicher. Ihr merkt, wir haben aufmerksam zugehört.

Die sowjetische Vergangenheit des Baltikums spüren wir in Lettland viel deutlicher als in Litauen zuvor. Uns überrascht es nicht, als wir lernen, dass die größte im Land lebende Minderheit Russen, die so genannten Nicht-Bürger Lettlands, sind. Die Relikte der Sowjetunion sind allgegenwärtig.

An der West-Küste erkunden wir eine alte Festungsanlage. Abgesperrt ist hier ganz im lettisch lockeren Stil übrigens nichts.

Jeder Besucher entscheidet selbst nach Bauchgefühl, wie tief er in die dunklen Überreste aus Stahlbeton kriechen möchte. Wir entscheiden uns für einen entspannten (und sicheren) Weg, der außerhalb verläuft.

Ein paar Tage später sind wir – dank einem Guide an unserer Seite – mutiger. Wir besuchen eine ehemalige Sowjet-Abhörstation, die sowohl aktive wie auch ausgemusterte Teleskope beherbergt. Was für ein Erlebnis! In die Schüssel eines echten Teleskops zu klettern hat definitiv etwas von James Bond.

Der klettert natürlich nicht nur in irgendwelchen Teleskopen herum, sondern ist auch unter der Erde in dunklen Tunneln auf geheimer Mission unterwegs.

Das neue, intakte Teleskop dürfen wir nur vom Boden aus bestaunen. Bei seiner imposanten Höhe von 40 Metern sind wir froh, dass uns hier keine Klettertour angeboten wird.

Die Nacht, die wir nach der Tour in unserem Dachzelt in der Nähe der Teleskop-Station verbringen, werden wir so schnell nicht vergessen. Zum Glück schaut Greta keine Horrorfilme, so dass nur Jan in dieser Nacht von Zombies, die in verfallen Häusern wohnen, träumt...

In Riga sind die Zombies schnell vergessen und alles geht wieder seinen gewohnten Gang. Die Hauptstadt Lettlands ist auf jeden Fall einen Besuch wert und wird nicht umsonst als kulturelles Zentrum des Landes bezeichnet.

Jan war übrigens vor einigen Jahren schon einmal in Riga – gemeinsam mit zwei guten Freunden. Wir kennen also die Adressen für gutes Essen und kühles Bier in der Stadt. Kulturell gibt es aber aus völlig unerklärlichen Gründen für Jan noch einiges neu zu entdecken.

Bevor wir die Grenze von Lettland nach Estland passieren, tanken wir natürlich noch einmal voll und füllen unsere Lebensmittelvorräte auf. Denn: je weiter wir Richtung Norden kommen, umso teurer wird alles.

Wir freuen uns also, als wir noch einmal für 1,80€ tanken dürfen. Um es vorwegzunehmen: Das Preisniveau in Estland ist mit dem Deutschen vergleichbar. Wir staunen nicht schlecht, als wir das erste Mal im Supermarkt einkaufen und in etwa doppelt so viel zahlen müssen, wie zuvor in Lettland. Bei deutlich geringerer Auswahl. Uns fällt gerade in den ländlichen Gebieten Estlands auf, mit welcher Selbstverständlichkeit wir bis jetzt frisches Obst und Gemüse am Straßenrand oder in den Supermärkten eingekauft haben. Frische Lebensmittel gibt es zwar, aber in sehr begrenzter Menge und wirklich frisch … na ja, das sind sie nicht mehr. Die braunen Bananen lassen wir also oft im Gemüseregal liegen, genau wie die Aprikosen, die schon von Fruchtfliegen bevölkert wurden. Immerhin gibt es aber überall eines in einwandfreiem Zustand: nämlich Gurken und Zwiebeln.

In Estland werfen große Ereignisse Ihre Schatten voraus. Jan hat Geburtstag. Unseren ursprünglichen Plan, Jans Geburtstag in der Hauptstadt Tallin zu feiern, verschieben wir erst einmal. Estland hat uns sofort in seinen Bann gezogen und ist viel zu aufregend und schön, als dass wir direkt in den Norden nach Tallin durchbrausen wollen.

Wie auch in Litauen und Lettland ist in Estland wildes Campen erlaubt. Das freut uns natürlich sehr! Denn mit unserem Fahrzeug können wir uns problemlos mehrere Tage ganz legal in der freien Natur aufhalten.

Jans Ehrentag verbringen wir so an einem wirklich zauberhaften Fleckchen Erde. Nicht im Trubel Tallins, sondern mitten in der Natur: in einem Pinienwald direkt an der Ostsee. Jan stoppt den Weg vom Fahrzeug bis zum Strand. Das Ergebnis sind 23 Sekunden.

Der Tag klingt in Gesellschaft unserer liebenswerten lettischen Nachbarn an deren Lagerfeuer aus. Es gibt ein lettisches Geburtstagsständchen, lokales Bier und süße Leckereien als Geschenk für Jan. Natürlich müssen wir auch die baltische Delikatesse, geräucherten Fisch probieren. Der wurde uns als grätenlos angepriesen. Wir fragen uns immer noch, was die Zahnstocher-langen (!) spitzen Dinge waren, die wir plötzlich im Mund hatten. Aber lecker war es trotzdem und ein einmaliges Erlebnis allemal.

Als wir weiterziehen, versorgen uns auch die Letten noch mit einer ganzen Reihe an Tipps für die weitere Reiseroute und … Kartenmaterial. Das scheint ein beliebtes Geschenk zu sein im Baltikum – wir erinnern uns an Alfred und Karina aus Österreich.

So landen wir an Orten, zu denen wir ohne lokale Tipps, sicher nicht gefahren wären. Einer davon ist die estnische Insel Saaremaa, die eine Fährstunde entfernt westlich vor dem Festland liegt.

„Fahrt nach Saaremaa. Dort findet ihr das ursprüngliche Estland!“ war der Tipp der Letten. Und wie Recht sie haben. Wir verbringen mehrere Tage in der natürlichen Idylle der kleinen Insel.

Sonnenuntergänge, die so unwirklich aussehen, als würde sie jemand an den Himmel projizieren, können wir fast jeden Abend beobachten. Ein absolut magischer Ort, die kleine Inselwelt in der Ostsee.

Wir träumen uns sehr gerne dorthin zurück!

Auf Saaremaa fahren wir uns auch zum ersten Mal richtig mit unserem Fahrzeug fest – natürlich mitten im Nichts und kurz vor Sonnenuntergang. Dank Schaufeln, ruhiger Überlegung und unserem kräftigen Allrad kommen wir aber aus eigener Kraft wieder frei … und vergessen vor lauter Aufregung, die Situation zu foto-dokumentieren. Es bleibt also Eurer Phantasie überlassen, Euch uns ganz einfach vorzustellen. Der Stellplatz, zu dem wir an diesem Tag unterwegs sind, sah übrigens so aus und war im Nachhinein jede Sekunde der Aufregung wert.

Nicht stecken bleiben wir zum Glück im Moor. Dort sind wir natürlich nicht mit unserem Fahrzeug, sondern zu Fuß unterwegs.

Verschiede Male wandern wir in Estland durch schier unendliche Moorfelder. Holzstege sorgen dafür, dass wir sicher durch die Naturschutzgebiete wandern können und zurück zu unserem Fahrzeug kommen.

Sich ab und an zu Fuß fortzubewegen, schadet übrigens unserer Reisekasse nicht. In Estland zahlen wir fast 2,00€ pro Liter Benzin. Große Auswahl an Tankstellen gibt es gerade im ländlichen Raum nicht. D.h. getankt wird, wenn eine Tankstelle auftaucht. Egal zu welchem Preis. Im Preis inkludiert ist immerhin die Möglichkeit kostenfrei Wasser aufzunehmen. Mit unserem mobilen Filtersystem wandeln wir also so Liter für Liter estnisches Tankstellen- in Trinkwasser um.

In der Hauptstadt Estlands, Tallin, ist die Tankstellendichte zwar wieder höher. Das hat leider aber keinen signifikant positiven Einfluss auf den Preis. Nicht weiter tragisch, denn in Tallin sind eh schon alle Preise auf Niveau einer deutschen Großstadt. Hey, aber dafür fahren auf Tallins Bürgersteigen auch kleine Roboter herum, die Essen ausliefern. Das hat einfach seinen Preis...

Aber: Preis und Qualität stimmen überein. So lassen wir uns durch Tallin treiben, genießen die „big city vibes“ und feiern Jans Geburtstag gebührend nach.

Für Euch zur Einordnung: ein wirklich sehr guter Gin Tonic kostet 10€, ein mäßiger Aperol Spritz 8€. Gutes Essen ist auf deutschem Preisniveau.

Alkohol ist teuer in Estland. Was uns hier oft an den nördlichen Nachbarn Finnland denken lässt. Auch die Esten selbst erklären uns, dass sie sich ihren finnischen Nachbarn weit mehr verbunden fühlen als ihren lettischen Nachbarn im Süden. Uns wird wieder einmal klar: Estland, Lettland und Litauen stecken nur in unserem Kopf im großen baltischen Topf zusammen. Was wir erleben, sind drei ganz individuelle und voneinander unabhängige Länder.

Entlang der russischen Grenze geht es für uns in den kommenden Tagen durch Estland, Lettland und Litauen zurück Richtung Süden und Polen. Nach den beeindruckenden Besuchen von Tallinn und Riga steht noch Vilnius, die Hauptstadt Litauens auf unserem Programm. Mitte September sollen wir in der polnischen Stadt Posen sein. Dort werden wir uns im Rahmen unseres Ehrenamts für die Hilfsorganisation terre des hommes engagieren und mehrere Hilfs-Projekte besuchen. Das bedarf natürlich auf allen Seiten einiges an Vorbereitung, so dass wir gerade viel Zeit vor dem PC und in Video-Calls verbringen.

Auf unserer Route entlang der russischen Grenze werden wir bislang von den Einheimischen mit offenen Armen empfangen. Wann immer möglich übernachten wir hier bei Privatpersonen. Diese haben, auf Grund der Corona-Pandemie und des Russland-Ukraine-Kriegs seit über zwei Jahren kaum mehr Touristen gesehen. Das können wir bestätigen. Auch wir treffen im östlichen Teil des Baltikums keinen einzigen westlichen Touristen mehr.

Wir fühlen uns dennoch sicher und genießen die bizarre Abgeschiedenheit der Orte, an denen wir sind. In Süd-Estland zum Beispiel verbringen wir einen Tag im Kanu an einem Ort nahe der russischen Grenze, der es landschaftlich mit Masuren in Polen aufnehmen kann.

Hoffen wir, dass in Zukunft auch wieder mehr Menschen die Möglichkeit haben, dieses Fleckchen Erde sicher bereisen und die Gastfreundschaft der Einheimischen genießen zu können.


Greta // Entlang der russisch – litauischen Grenze // 02.09.22

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