top of page
  • AutorenbildGreta

Unsere Projektbesuche in Tadschikistan

Mit unserer alten Mercedes G-Klasse und einem Dachzelt reisen wir seit 2021 um die Welt. Über 50.000 km und 25 Länder liegen bereits hinter uns und unserem in Eigenregie ausgebauten Expeditionsmobil. Seit Tag eins unserer Reise an Bord: unsere Spendenkampagne für Kinder in Not. Wann immer möglich besuchen wir lokale von terre des hommes geförderte Hilfsprojekte entlang unserer Reiseroute. Unter anderem foto- und videodokumentieren unsere Besuche und berichten auf verschiedenen Kanälen über unsere Erlebnisse vor Ort.

Wir stehen am bisher höchsten Punkt unserer Reise auf dem Pamir Highway in Tadschikistan

Unser Expeditionsmobil - seit über 50.000 km unser treuer Begleiter

Heute möchten wir Dich mitnehmen tief nach Zentral-Asien – nach Tadschikistan. Im Rahmen unserer Reise durch das Land hatten wir hier die Möglichkeit, fünf lokale Hilfs-Projekte zu besuchen.


Es dämmert bereits als wir müde und erschöpft am Abend unser Camp an der tadschikisch afghanischen Grenze aufschlagen. Anstrengende und kräftezehrende Tage liegen hinter uns und unserem Fahrzeug. Wir sind auf dem Pamir Highway von Osch in Kirgistan nach Dushanbe in Tadschikistan unterwegs. Das Wort „Highway“ ist hier allerdings mit Vorsicht zu genießen, denn der Pamir Highway ist in großen Teilen eine Bergstraße in desolatem Zustand und verläuft in großen Höhen von über 4000 Meter. (Dich interessiert unsere Reise entlang des Pamir Highways? Dann lies hier weiter!)

Spektakuläre Ausblicke entlang der zweithöchsten Passstraße der Welt - dem Pamir Highway

Wir sind aufgeregt, denn morgen sind wir mit einem lokalen Projektpartner in einem kleinen Dorf am Ufer des Flusses Pandsch verabredet. Unser Treffpunkt? Die dritte Brücke entlang der Hauptstaße in Richtung Duschanbe. Eine recht vage Verabredung. Denn Dushanbe ist immerhin noch mehrere hundert Kilometer entfernt. Nun gut – wir werden Ausschau nach drei Brücken halten. Anrufen können wir unseren lokalen Kontakt leider nicht. Mal wieder wie so oft in den letzten Tagen sind wir in einem Gebiet ohne Empfang.

Der Pamir Highway wird nicht umsonst als das "Dach der Welt" bezeichnet

Plötzlich hören wir Schritte und Stimmen in der Nähe unseres Fahrzeugs. Oh nein – damit haben wir gerechnet. Die Militärpräsenz ist hier im Grenzgebiet hoch. Aber besser wir bekommen jetzt, als mitten in der Nacht Besuch von offizieller Seite. Schnell suchen wir uns unsere Pässe, Permits und Fahrzeugpapiere heraus und öffnen proaktiv die Hecktüre unseres Fahrzeugs. Wir sehen allerdings nicht viel, denn wir werden geblendet von einer grellen Taschenlampe. „Hey! Hallo! Jan and Greta!“ Wir staunen nicht schlecht – woher kennt man unsere Namen? „ It is me – Davlatmurod! Nice to meet you! I just wanted to check if everything is ok“. Wir sind erleichert und staunen nicht schlecht über die investigativen Fähigkeiten des freundlichen Mannes, der uns mit einem herzlichen Lächeln begrüßt. Offensichtlich handelt es sich um unseren lokalen Kontakt, den wir morgen an besagter dritter Brücke hätten treffen sollten. Nun gut, so lernen wir uns heute bereits kennen.

Unser Schlafplatz an der tadschikisch-afghanischen Grenze. Der Fluss im Hintergrund trennt die beiden Länder

Davlatmurod sehen wir am nächsten Morgen (dieses Mal bei Tageslicht und ohne Taschenlampe) wieder. Gemeinsam mit ihm machen wir uns auf den Weg zum ersten Projekt in einem kleinen Bergdorf namens Khirmanjo. Wir besuchen eine tadschikische Familie, die so genannte Homestays für Touristen anbietet. Stolz zeigt uns die Familie das mit Hilfe des lokalen Projektes geförderte Gästezimmer. Für die Familie, die unter anderem ein schwer behindertes Baby hat, eine Möglichkeit, ein kleines Einkommen zu generieren.

Treffen mit Davlatmurod am Straßenrand in Khirmanjo

Diese liebe tadschikische Familie bietet Homestays an

Übernachtet werden kann in diesem einfachen aber sehr sauberen Zimmer. Es gibt sogar Licht und einen kleinen Heizkörper. Geschlafen werden kann wahlweise in den Betten oder traditionell auf weichen Matten auf dem Boden

Wir werden zu einem traditionellen Frühstück eingeladen und enthalten viele interessante Informationen über das Projekt

Die Gäste der Familie werden immer mit lokalen und selbstgerechten Produkten verwöhnt. Auf dem Tisch seht Ihr Granatäpfel, Walnüsse, Maulbeeren aus dem Garten, frisches Fettgebäck und Brot, warme Milch und heißen Tee

Die Familie zeigt uns stolz ihr Grundstück und Haus, dass sie sich mit drei weiteren Familien teilt

Zu Fuss geht es durch das Dorf zurück zu den Fahrzeugen, die an der Straße auf uns warten

Wie gerne hätten wir noch mehr Zeit mit der lieben Familie verbracht und Ihre Gastfreundschaft genossen. Doch für uns stehen heute noch weitere Projektbesuche auf dem Programm. Von Khirmanjo geht es daher weiter in das einige Kilometer entfernte Daraiob. Davlatmurod berechnet für die Strecke eine optimistische halbe Stunde, vergisst aber, dass wir nicht in seinem flotten silbernen Mercedes sitzen, sondern drei Tonnen wiegen und in einer bald 30 Jahre alten G-Klasse unterwegs sind. Wir lassen ihn also davonbrausen und schleichen ganz gemütlich über den steilen Bergpass, der uns von unserem nächsten Projektbesuch trennt. An einem eindeutigen Treffpunkt (der ersten Bushaltestelle des Dorfes Daraiob) treffen wir unseren lokalen Kontakt wieder. Er lotst und durch die verwinkelten Gassen des Dorfes bis zu unserem zweiten Projekt.

Im Dorf Daraiob auf dem Weg zum nächsten Projektbesuch

Wir lernen eine weitere bedürftige Familie kennen, denen die landwirtschaftliche Arbeit seit Kurzem mit einem kleinen Traktor, der erleichtert wird. Stolz erklärt uns das Familienoberhaupt wie er den Traktor verwendet und wie sehr er ihm und auch anderen Menschen im Dorf die Arbeit auf dem Feld z.B. beim Bestellen mit Kartoffeln erleichtert.

Dieser kleine Traktor erleichtert die landwirtschaftliche Arbeit

Davlatmurod erklärt uns die Einzelheiten und Hintergründe

Die Bürgermeisterin des Dorfes freut sich über den terre des hommes Aufkleber, den sie auf unserem Fahrzeug entdeckt

Mittlerweile ist die Bürgermeisterin des Dorfes zu uns gestoßen. Gemeinsam mit ihr machen wir uns auf den Weg zum dritten Projekt. Wir besuchen die Schule in Daraiob. Dort warten nicht nur viele leuchtende Kinderaugen auf uns, sondern auch ein ganz besonderer Raum. Mit Hilfe von finanziellen Zuwendungen wurde hier ein bunter Raum für Vorschulkinder geschaffen. Die Kinder können hier mehrere Stunden am Tag erste Buchstaben und Zahlen lernen, Malen, Basteln und Singen. Wir lauschen eine ganze Weile dem kreativen Treiben der Kinder und lernen die Jahreszeiten und Farben auf Tadschikisch mit ihnen. Was für ein schöner Abschluss eines ereignisreichen Tages.

Nächster Halt: Die Schule im Dorf Daraiob

Wir sehen den Vorschulkindern der Schule beim Malen zu

Es gibt viele bunte Farben und Stifte mit denen sie kreativ werden können

Einige Kinder lernen schon das Schreiben von Buchstaben und führen uns dies stolz vor

Der Raum wurde mit Unterstützung von terre des hommes neu gestaltet

Dieser Junge schreibt bereits wie ein Weltmeister

Der Raum ist bunt und hell eingerichtet und strahlt eine angenehme und positive Atmosphäre aus

Gemeinsam mit den Kindern lernen wir unseren ersten tadschikischen Zahlen

Selfie mit der Bürgermeisterin und Davlatmourod, unserem lokalen Kontakt vor Ort

Der heutige Tag führt uns wieder einmal vor Augen, dass Hilfe viele verschiedene Facetten hat und auf unterschiedlichsten Wegen stattfinden kann.


Von Daraiob geht es für uns in die Hauptstadt Tadschikistans, nach Dushanbe. Hier sind wir mit Boturkhon, einem Mitarbeiter von terre des hommmes sowie weiteren lokalen Projektpartnern verabredet. Wir sind einige Autominuten außerhalb der Hauptstadt in Wahdat in einem Kinder- und Jugendzentrum verabredet.


Junge Menschen haben hier nicht nur die Möglichkeit Zeit in sicheren und geschützten Räumen zu verbringen, sondern werden ebenfalls kreativ gefördert. So bestaunen wir die Zeichenkünste der Jugendlichen im Kunstunterricht und staunen nicht schlecht, als im Hauswirtschaftsunterricht ein leckerer Kuchen gezaubert wird.

Auf dem Weg in ein Jugendzentrum in Wahdat gemeinsam mit unseren lokalen Ansprechpartnern

Die Vorbereitungen für den Hauswirtschaftsunterricht beginnen

Der Spaß kommt beim Bearbeiten des Teiges nicht zu kurz

Mit Hilfe der herzlichen Lehrerin backen die Schülerinnen heute einen Kuchen

Der Teig wird von Hand geknetet...

... und das Rezept wird notiert

Die Schülerinnen schauen neugierig wie der Teig ausgerollt wird

Auch hier sehen wir viele fröhliche Gesichter. Die jungen Mädchen haben jede Menge Spaß!

Das Ergebnis kann sich sehen lassen...

... und schmeckt vor allem Jan sehr gut

Im nächsten Klassenraum besuchen wir einen Zeichenkurs

Heute werden Tom & Jerry skizziert

Die jüngeren Kinder haben sich für ein anderes Motiv entschieden

Alle sind sehr fokussiert und konzentriert mit ihren Zeichnungen beschäftigt. Die Stimmung in dieser Klasse ist sehr ruhig und wirkt beruhigend auf uns

Zum Abschluss unserer Projektbesuche dürfen wir gemeinsam mit Boturkhon und den lokalen Partnern der Organisation RCVC (Refugees, Children & Vulnerable Citizens) in die Zukunft blicken. In Wahdat lernen wir, soll zukünftig eine Anlaufstelle geschaffen werden, die bedürftige Menschen mit lokalen Businesspartnern vernetzt. So sollen Einsätze wie Praktika in Restaurants, Hotels oder anderen Gewerben vermittelt werden, mit dem Ziel, die bedürftigen Menschen in Ausbildung oder Beschäftigung zu bringen. Tolle Pläne!

In diesem Gebäude wird zukünftig die Anlaufstelle für Bedürftige sein

Boturkhon und die lokalen Ansprechpartnerin der Organisation RCVC erklären uns die Pläne für das demnächst startende Projekt

Das sind nur fünf Beispiele, die zeigen, wie divers die Arbeit von terre des hommes und ihren lokalen Partnern in Tadschikistan ist. Für uns ist eine Herzensangelegenheit, Aufmerksamkeit auf die großartige Hilfe, die hier vor Ort geleistet wird, zu legen. Unsere Projektbesuche finanzieren wir vollumfänglich aus eigener Tasche. Bild- und Videomaterial stellen wir terre des hommes beispielsweise unentgeltlich im Rahmen unseres ehrenamtlichen Engagements zur Verfügung.


Du findest es klasse, wie hier vor Ort geholfen wird und möchtest Deinen Beitrag leisten? Dann unterstütze unsere Spendenkampagne für terre des hommes. Deine Spende geht zu 100% und ohne Umwege an die Kinderrechtsorganisation. Für Deine Spende erhältst Du selbstverständlich eine Spendenquittung.


Greta // 17. Oktober 2023 // Dushanbe, Tadschikistan

bottom of page